Es gibt Tage, an denen mir fast alles gefällt, was ich lese. Eine Hochstimmung hat mich erfaßt, mein persönlicher Dax liegt im Tagesplus. Der Auslöser ist nicht die VW-Aktie, die 15.000.000.000 von Hedgefonds verspekulierten Eurosen oder »die Autoindustrie«, die an »Brüssel« gewendet durch ihre Manager verkünden läßt, daß sie den »weltweiten Wettbewerb verlieren werde«, wenn man nicht bald auch für sie ein Weihnachtspaket schnüre. Hochstimmung herrscht in den oberen Etagen, Verdrußfalten schminken sich ihre Bewohner an, wenn sie herabsteigen und uns (den Empfängern von Nachrichten aus den Elfenbeintürmen) vom Klima, das sie selbst anheizen, Düsteres erzählen. Ich brauche mich nicht an »Brüssel« zu wenden, das ist unnötig, ich werde dort vertreten. Also bleibe ich im Bahnhof sitzen, in dem ich wohne, und fahre auf einem Bißchen Poesie ab, das ein verregneter Tag für mich übrig hat: die Abtippse, der ausgedruckte Schlagzeilen-Notizzettel, das Abgeschriebene und Herauskopierte – eine Collage ohne Formung, ohne Entwicklung, dafür mit viel ungeschliffenem Sinn. Was steht hier alles! Abfallregelungen, Klassiker, Opfer und Decken und allerlei Maße, zu Beginn darf ich feststellen:
Weltgericht in beklagenswertem Zustand. Wenn das Weltgericht in schlechtem Zustand ist, in welchem befindet sich dann erst die Welt! Ich habe die Gänsefüßchen beim „Weltgericht“ unterschlagen aus Respekt vor dem wirklichen Weltgericht.